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Schafzucht Klimawandel im Naturpark Lichtenau

Schafzucht – das alte Kulturgut

Der im Nebenerwerb geführte Hof von Christoph Weber wird seit 1995 nach den Richtlinien des Bioland Verbandes ökologisch bewirtschaftet. 1990 mit zwei Schafen angefangen, leben hier inzwischen 170 Mutterschafe plus Nachzucht. Die Rassen „Coburger Fuchsschaf“ und „Bentheimer Landschaf“, sowie einige Ziegen werden zur Landschaftspflege im Rahmen des Vertragsnaturschutzes eingesetzt. Die weißen „Texel“-Schafe werden als klassische Fleischschafrasse gehalten.

Neben den typischen Kalkmagerrasenflächen der Paderborner Hochfläche werden ein großer Teil der Wiesenflächen am Odenheimer Bach von Christoph Webers Schafen gepflegt, die außer im Zeitraum Januar bis März, wenn die Lämmer geboren werden, die ganze Zeit über draußen leben.

Eine typische Tätigkeit – fast das ganze Jahr über – ist das immer wieder neue Stecken der mobilen Zäume. Diese sind als Wolfsschutz extra hoch, um die in dieser Gegend einzeln auftauchenden Wölfe hoffentlich abzuhalten. Der Einsatz von Herdenschutzhunden stellt in einem solch dichtbesiedelten Gebiet keine wirkliche Alternative dar.

Zusätzlich zu den 55 ha Grünland betreibt Christoph Weber noch auf 8 ha Ackerbau mit den Feldfrüchten Dinkel, Sommergerste, Erbsen, Triticale, Weizen und Kleegras. Hierdurch ist die Winterfütterung aus dem eigenen Betrieb abgedeckt.

Werde aktiv!

Woran denkst du zuerst, wenn du an das alte Kulturgut der Schafhaltung denkst?

Neben dem Fleisch ist Wolle das Produkt, das Menschen über Jahrhunderte durch Schafe erhalten haben. Der Markt für Schafwolle ist jedoch schon seit längerer Zeit praktisch nicht mehr existent. Und dies, obwohl sich Wolle zum Beispiel sehr gut als Dämmstoff eignet, der obendrein bis zu 33% seines Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann. Für nachhaltiges Bauen also bestens geeignet.

Baumwolle und insbesondere die synthetischen Fasern haben Wolle als Rohstoff für Bekleidung fast schon zu einem besonders seltenen „Luxus“ werden lassen. Wer Wolle am Beginn der Fertigungskette zum Beispiel in größeren Mengen waschen lassen möchte, muss mittlerweile bis nach Belgien fahren, in Deutschland gibt es kaum noch Wollwäschereien.

Was von privater Seite in kleiner Menge immer wieder nachgefragt wird, ist die Nutzung von Wolle im eigenen Garten. Wolle ist ein wertvoller Dünger und ein guter Wasserspeicher, z.B. wenn sie bei Neupflanzungen von Bäumen vorher ins Pflanzloch gelegt wird.

Außerdem kann man aus Wolle sehr leicht wunderschöne Dinge selber Filzen – probiere es doch einmal selber aus!