Skip to main content

Wüstung und alter Handelsweg Klimawandel im Naturpark Lichtenau

Wüstung und alter Handelsweg

Auf dieser kleinen hügeligen Waldfläche vor dir hat sich im Mittelalter die Siedlung Kerkthorp befunden. Wer den Name entschlüsseln kann, ahnt es bereits: Dieses Dorf hatte eine eigene Kirche. Heute findest du im Wäldchen nur noch einen großen Steinhaufen.

Dass Menschen ihre Dörfer verlassen haben und diese mit der Zeit zu sogenannten „Wüstungen“ wurden, hatte oft mehrere Gründe. Zum Beispiel konnte man hier nur noch schlecht wirtschaften, es wurde zu gefährlich oder das Klima hat sich verändert. Im Fall von Kerkthorp wurde der Ort aufgegeben, als ganz in der Nähe die Stadt Lichtenau gegründet wurde.

In dieser schnell wachsenden Stadt ließ es sich z. B. wegen der Stadtmauer sicherer leben und man konnte mit mehr Menschen Handel treiben oder als Handwerker leichter Geld verdienen.

Und was weiß man über Kerkthorp wirklich? Leider bislang recht wenig. Sicher ist, dass zu Beginn des 14. Jahrhunderts die Gottesdienste von Kerkthorp nach Lichtenau verlegt wurden und das Patronat des Heiligen St. Kilians auf die neu gegründete Pfarrkirche übertragen wurde. Von da an verlor Kerkthorp seine Bedeutung und wurde schließlich planmäßig abgetragen.

Auszug aus dem Geodatenportal Kreis Paderborn
Werde aktiv!

Um etwas zur Geschichte eines Ortes herauszufinden, braucht man gar nicht viel. Manches Alte kannst du gut im Gelände erkennen. Wenn du mit Menschen sprichst, die schon lange hier leben, wirst du auf vieles stoßen, dass dir bislang unbekannt war.

Wenn du einmal in Richtung Westen schaust, siehst du die Turmspitze der Pfarrkirche St. Killian. Diese hat die Kirche Kerkthorps, die hier im heutigen Wäldchen stand, abgelöst. Die geschwungene Straße, auf der du stehst, ist ein sehr alter Handelsweg – auch Hellweg genannt. Hier wurden Waren von Paderborn bis nach Warburg transportiert und oft noch viel weiter.

Sven Lindqvist war ein schwedischer Schriftsteller und hat mit seinen Werken die Bewegung der „Geschichtswerkstätten“ maßgeblich geprägt. Viele Menschen lassen sich bis heute von diesem Ansatz treiben und erforschen die Geschichte ihres Ortes, ihrer Familie, ihrer Schule und vieles mehr.

Hast du schon einmal nach etwas geforscht, oder fällt dir ein Thema ein, zu dem du gerne einmal forschen würdest?